Oder: Was gerade in Frankreich passiert.
Juli 2025. Grillparty bei Myfood. Die Sonne knallt, die Tomaten sind lecker, die Stimmung ganz entspannt. Und wie so oft in letzter Zeit: Das Gespräch dreht sich plötzlich um ein weniger leichtes Thema – die politische Situation.
An diesem Tag erfahren wir von einem neuen Gesetz, das in Frankreich für Aufsehen sorgt: dem Loi Duplomb. Wieder einmal ein Schritt hin zu einer technokratischen, zentralisierten Landwirtschaft, die sich weiter vom Lebendigen entfernt. Wir seufzen, zucken mit den Schultern – und sagen uns, nicht zum ersten Mal: „Gut, dass wir uns schon vor zehn Jahren anders entschieden haben.“
Dann ruft jemand in die Runde: „Habt ihr Mad Max eigentlich mal wieder gesehen?“ Und schon sind wir mittendrin.

Ein Gesetz, ein Endzeitfilm – und ein Tomatensalat
Einer aus dem Team hat am Vorabend Mad Max: Fury Road gesehen. Die dystopische Wüstenwelt, Wassermangel, Kampf ums Überleben – das trifft uns plötzlich wie ein Schlag. Vor allem, weil wir gerade über Agrarpolitik sprechen.
Und dann geht’s los. Wir spinnen weiter. Stellen uns vor, wie die Landwirtschaft wohl in 100 Jahren aussieht – wenn sich nichts ändert.
Klingt übertrieben? Vielleicht. Aber das Szenario istauf ganz realen Entwicklungen basiert. Und es ist alles andere als beruhigend.
Landwirtschaft 2025–2125: Eine Dystopie in vier Akten
2025–2040: Der Irrweg
Höher, schneller, mehr: Monokulturen, Kunstdünger, Pestizide. Profit geht vor Boden, Wasser, Gesundheit. Krebs durch Pestizide – bei Landwirt:innen und Kindern – wird zur neuen Normalität. Die Entschädigungsfonds? Bereits in den 2020er-Jahren überfordert und stillgelegt.
2040–2060: Der Bruch
Wasserreserven versiegen. Obstplantagen sterben – ohne Bienen, ohne Vielfalt. Kleine Höfe verschwinden, ersetzt durch industrielle Mega-Betriebe. Landwirtschaft wird zur Maschine – menschenleer, hochdigitalisiert. Die wenigen „freien Zonen“ sind Rückzugsorte des Lebendigen – solange es noch lebt.
2060–2090: Die totale Kontrolle
Jeder Samen ist patentiert. Selbstanbau verboten. Drohnen, Sensoren, Überwachung – alles unter Kontrolle. Wer aus den freien Zonen überleben will, wird kriminalisiert. Das Essen: künstlich. Die Ungleichheit: extrem. Zugang zu Wasser, Nahrung, Gesundheit? Keine politische Priorität mehr.
2090–2125: Der Herbst der Welt
Ein Brot kostet zwei Tageslöhne. Rationen. Künstliche Stadtgärten, gesteuert von KIs – nur für reiche Kommunen. Der Boden ist tot. Insekten: verschwunden. Ökosysteme: kollabiert. Die Welt ist gespalten: Ein künstlich reguliertes Leben auf der einen Seite – Überlebenskampf und Naturreste auf der anderen. Wie lange noch?
Zum Schluss lachen wir bitter: „Happy Hunger Games! And may the odds be ever in your favor!“

Muss das so sein?
Nein.
Dieses Szenario ist keine Utopie – es ist eine Warnung. Jede Entscheidung zählt: Jeder eingesetzte Pestizid, jedes leblose Feld, jedes akzeptierte Saatgut-Patent bringt uns diesem Albtraum näher.
Aber: Es ist noch nicht zu spät. Was wir brauchen:
→ Genügsamkeit.
→ Regionalität.
→ Vielfalt.
→ Schutz von bäuerlichem Wissen.
→ Die Rückeroberung von Wasser, Samen und Entscheidungen.
Und bei euch?
Redet ihr auch über sowas bei einem Grillparty? Oder sind wir einfach ein bisschen sonnenverbrannt?
Bei Myfood lachen wir gerne – auch wenn die Welt aus den Fugen gerät. Aber noch lieber handeln wir. Denn diese Zukunft ist nicht unausweichlich.
Wir reden. Wir pflanzen. Wir bauen. Und selbst ?